Dienstag, 2. Oktober 2007

Frühlingsferien 1. Teil: Puerto Madryn

13.09.-23.09.2007: Die Schule hat Frühlingsferien und wir reisen durch die Weltgeschichte.
Das erste Reisefieber hatte uns gepackt: Am 13.09.2007 sind Laura und nach Puerto Madryn, 1500km südlich von Buenos Aires gelegen, aufgebrochen. Um dorthin zu gelangen mussten wir zuerst 3h mit dem Bus vom Busbahnhof in Montevideo nach Carmelo fahren und dann auf die Fähre umsteigen, die uns nach Tigre, einem Stadtteil von Buenos Aires, gebracht hat. Dies hat wiederum 3h gedauert. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde Busfahrt waren wir endlich im Zentrum Buenos Aires angekommen und haben uns mit Eva auf einen Kaffee getroffen, bevor die 16stündige Fahrt nach Puerto Madryn mit einem sehr modernen und komfortablen Reisebus weiterging.

Am 14.09.2007 in Puerto Madryn angekommen haben wir im Hostel eingecheckt und den restlichen Tag damit verbracht das Städtchen etwas kennenzulernen. Wir sind durch die Straßen geschlendert und haben einen Spaziergang entlang des Strandes gemacht, wobei wir unter dem Steg zwei Wale beobachten konnten, die gerade dabei waren sich zu paaren. Den Tag haben wir mit einem Abendessen im Restaurant abgerundet.

15.09.2007: Samstag, Ausflug auf die Halbinsel Valdez. Mit einem Mini-Bus und 20 anderen Touristen haben wir uns auf die Halbinsel Valdez bringen lassen. Alles in allem ist die Natur hier eher öde, denn die Flora gibt nicht viel her. Lediglich kleine Büsche und eine eher Wüstenähnliche Landschaft kann man dort sehen. Die Flora der Halbinsel ist allesdings beeindruckend: von Lamas über eigenartige Hasen hin zu Seeelefanten, Seelöwen, Robben und Walen. Unser erster Haltepunkt war der Eingang zum Nationalpark, in dem ein geborgenes Walskelett ausgestellt ist und unter anderem auch die vielen verschiedenen Tiere der Insel fotografisch aufgelistet sind. Am Punta Cantor der Insel wurde erneut gehalten, um den Touristen die Möglichkeit zu geben die vielen Seelefanten, Seelöwen und Robben, die sich am Strand dieses Inselteils aufhalten, paaren, ihre Jungen zur Welt bringen oder einfach nur faul rumliegen, zu beobachten. Alleine dieser Anblick war schon atemberaubend, denn noch nie habe ich so viele Artenreichtum in freier Wildbahn gesehen. Bei einem kleinen Neugeborenen konnte man sogar noch die Nabelschnur sehen und in der Nähe der Mutter war eine große Blutlache, wo das kleine zur Welt gebracht worden war. Der letzte Halt dieses Ausfluges und wohl auch der Höhepunkt des Tages war die Bootsfahrt in die Bucht des Puerto Pirámides. In der Bucht wurden letztes Jahr bis zu 900 Wale (Ballenas Franca Austal) gezählt. Mitte September ist eigentlich erst der Beginn der Saison, in der man Wale in der Bucht sehen kann und doch hatten wir das Glück einige Wale zu sehen, wie sie mit ihren Jungen neben dem Boot herschwimmen oder in einer Distanz, die nicht viel größer ist als 150 Meter abtauchen, so dass ihre Schwanzflosse zu sehen war. Dieses Erlebnis war einfach unbeschreiblich, denn wann hat man schon einmal die Möglichkeit Wale, die sich in freier Wildbahn bewegen, zu beobachten. Über diese Erlebnisse haben wir uns dann abends noch mit neuen Bekannten beim Abendessen in einem Restaurant, das sich auf Meeresfrüchte spezialisiert hat, unterhalten.

16.09.2007: Zweiter Tag in Puerto Madryn und auch zweiter Ausflugstag. Heute gingen wir erneut mit einem Minibus auf Reise, allerdings in die andere Richtung, gegen Süden. Das erste Erlebnis, das man sich nicht hatte entgehen lassen sollen war die Bootstour aufs offene Meer, um Delfine zu sehen. "Toninas", wie sie hier genannt werden, sind kleine schwarz-weiße Delfine, die nicht viel größer als einen Meter werden. Da Delfine sehr neugierig sind, wenn sie Motorengeräusche hören war es zu erwarten, dass sie neben unseren Booten herspringen und schwimmen würden. Dies war auch der Fall. Leider sind sie sehr schnell und es war fast unmöglich ein paar gescheite Bilder zu schießen, aber die besten Bilder hat man immer in Erinnerung. Auch heute konnten wir wieder einen Wal sehen, der sich ganz ungestört durch das offene Meer hat treiben lassen. Nach der Delfin"beobachtung" fuhren wir weiter nach Punta Tombo. Dies ist ein Nationalpark, der den natürlichen Lebensraum der Pinguine dort schützt. Es wurde ein Fußgängerweg durch den Park angelegt. Wir liefen also mitten durch das Pinguinreservoir. Es ist eine unbeschreiblich schöne Natur. Vor allem ist es kaum zu glauben, dass Pinguine in dieser Umgebung leben, denn ich habe mit Pinguinen immer Kälte und Eis assoziiert und nun musste ich feststellen, dass Pinguine zusammen mit Schafen, Lamas, Gürteltieren und Eichhörnchen im selben Lebensraum hausen und leben. Die Tiere sind nur ca 50cm hoch und sind so süß, wenn sie watscheln. Auch hier hatte die Saison erst begonnen und egal wo man hinschaute sah man einen schwarz-weißen Kopf. Nach diesem tollen Erlebnis ging es noch eine Station weiter nach Trelew und Rawson, wo wir für ein Teekränzchen Pause einlegten. In der "Provincia de Chubut" ist es eine Tradition Tee zu trinken. Dazu gibt es süße Teilchen und Kuchen und und und. Nachdem wir dann vollgestopft waren ging es zurück nach Puerto Madryn.




Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich...